HERXHEIM 9.02. Die CDU-Fraktion im Ortsgemeinderat schaut mit Hochachtung auf die Doppelspitze des SPD-Bundesvorstands. Lobt, „die paritätische Doppelbesetzung mit beiderlei Geschlecht“. So etwas Modernes schwebte der CDU-Fraktion mit ihren neuen Mitgliedern auch in Ortsgemeinderat Herxheim vor. Die Mehrheit dafür konnte sie jedoch im Vorfeld nicht organisieren. Eigene CDU-Mandatsträger sowie Ratsmitglieder des Koalitionspartners FWG waren bei der Abstimmung abwesend.

Zielführender wäre es gewesen, jetzt für die Abstimmungsniederlage nicht die anderen Fraktion im OG Herxheim verantwortlich zu machen, sondern in die eigene Partei hineinzuschauen. Was hält die CDU vor Ort, im Land und im Bund von der Doppelspitze? Vor wenigen Tagen wurde der CDU-Bundesvorsitzende gewählt. Von Doppelspitze keine Spur. In wenigen Wochen wird der CDU-Landesvorsitzende gewählt. Von Doppelspitze keine Spur. Noch gar nicht lange her, hat die CDU-Herxheim ihren Vorstand gewählt. Von Doppelspitze keine Spur. Ganz offensichtlich hält weder die Bunde- noch die Landes-CDU bzw. die örtliche CDU etwas von dieser Form der Parteiführung. Sonst hätten sie diese doch gewählt. Oder?

Wenn aber die Doppelspitze im eigenen Lager nicht gewollt ist, sollte man nicht die anderen dafür verantwortlich machen, wenn keine Mehrheit "für ein Anliegen" im Ortsgemeinderat zustande kommt. Fazit des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Erwin Welsch: "Die CDU-Fraktion sollte erst mit dem Finger auf andere zeigen, wenn sie selbst ihre Hausaufgaben gemacht hat. Und vor allen Dingen erst mal abzählen, wer mich bei meinem Antrag unterstützen könnte bzw. prüfen, ob die Anzahl der Ratsmitglieder reicht, um meinen Antrag auch mit 3/3-Mehrheit durchzubringen. Dies gehört zum kleinen „Ein-Mal-Eins“ in der Kommunalpolitik."